Politik wie im Kindergarten




Lesezeit: 1:20 Min.

Ich hatte schon einmal erwähnt, dass ich gerne das große Weltgeschehen mit kleinsten, familiären Strukturen vergleiche. Heute ist es wieder passiert. Gestern haben die mächtigen Politiker*innen aller Bundesländer zusammen gesessen und nach langem Ringen endlich einen Beschluss gefasst. Die Schulen bleiben vorläufig geschlossen! Corona Viren sind gefährlich und die mutierte Form ist vermutlich noch viel gefährlicher. 
Ich male mir aus, wie die Herren, meistens sind es leider Männer, dann in dieser Runde sitzen und Argumente hin und her wälzen, bis sich irgendwann alle einig sind. Frau Merkel verkündet dem Volk dann die neuen, bundesweiten Beschlüsse. Fertig.
Doch keine 24 Std. später (!) kommen die ersten Meldungen über Maßnahmen, die von einigen Herren in verschiedenen Bundesländern doch anders umgesetzt werden!

Wie ist es, wenn Eltern im Gespräch mit ihren Kindern etwas beschließen und Kinder, vermutlich schon beim Beschluss, innerlich etwas Anderes planen? Ich könnte fast glauben, dass diese Kinder von der Politik gelernt haben.  Da ist ein ja nicht gleich ein ja. Oder ist es doch andersrum? Sind bestimmte Politiker wie Kinder, die sich profilieren möchten? Von ihren Wähler*innen geliebt werden möchten? Koste es, was es wolle?
Bei den Kindern habe ich Verständnis. Sie dürfen und sollen sich ausprobieren und haben in meinen Augen den "Welpenschutz". Doch die mächtigen Herren, die Sprecher des Volkes, die erwachsenen Politiker? Bei ihnen ist es etwas anderes? Ist es! Denn sie werden vom Volk gewählt und dann ist es völlig richtig, sich nicht an Absprachen und Beschlüsse zu halten...

Ich verstehe es nicht. Oder besser gesagt. 
Es ist im Kleinen oft wie im Großen. Nicht einfach, aber oft putzig.

Kommentare

  1. "Wie ist es, wenn Eltern im Gespräch mit ihren Kindern etwas beschließen und Kinder, vermutlich schon beim Beschluss, innerlich etwas Anderes planen?"
    Leider kannst Du den Föderalismus in der BRD nicht mit dem Mikrokosmos einer Familie vergleichen. Erkläre den Kindern stattdessen den Föderalismus. Sie werden daraus lernen. Und im Übrigen: Politik handelt nicht mit der absoluten Wahrheit und kann es auch nicht allen recht machen. Ich finde es gut, dass es es in Niedersachsen andere Corona-Regeln geben darf als in Sachsen beispielsweise. Die Beschlüsse der Landesregierungen sind nicht verpflichtend, und das ist auch gut so. Weshalb soll es in Gegenden, wo es niedrige Inzidenzwerte gibt, die gleichen Regeln gelten wie in Gegenden, wo der Wert durch die sprichwörtliche Decke geht? Nichts ist in Stein gemeißelt, und by the way, in jeder Familie darf es andere Regeln geben als in der Nachbarsfamilie. Was ist daran verwerflich? Wir sind Menschen und keine in Stein gehauenen Wesen, die alle den gleichen Regeln folgen müssen. Möchtest Du eine Diktatur?

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  2. Es geht mir um Solidarität.
    Zu oft habe ich in der Politik das Gefühl, dass sich die Politiker*innen vor ihren Wähler*innen profilieren möchten. Wenn darunter das Wohl aller leidet gefällt es mir nicht. Wird in einem Bundesland etwas erlaubt was woanders verboten ist, kommt schnell Missmut und Neid auf. Das finde ich schade.
    Ich wünsche mir Solidarität und keine Diktatur.
    Danke für deinen Kommentar.

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